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Die Gewinnung der eingesetzten Hölzer darf nicht durch Raubbau erfolgen.
Es ist durch eine "Chain-of-Custody"-Zertifizierung des Rohstofflieferanten
sowie des Verarbeitungsbetriebes sicherzustellen, dass kein Holz
aus umstrittenen Quellen verwendet wird.
Als Holz aus umstrittener Quelle gilt:
- Illegal gewonnenes Holz (wenn der Holzeinschlag verbotenerweise
oder über das erlaubte Maß hinaus erfolgte, und/oder das entsprechende
Gebiet staatlich unter Schutz gestellt, oder eine solche Unterschutzstellung
durch staatliche oder staatlich beauftragte Institutionen
angekündigt ist).
- Holz aus besonders schützenswerten Wäldern (wenn durch die Waldnutzung
bedrohte Arten auf national relevanter Ebene gefährdet werden,
wenn die Wälder Bestandteil eines national gefährdeten Ökosystems
sind, oder ihre Nutzung eine national relevante Gefährdung
anderer Gebiete z.B. durch Erosion oder Überschwemmung bedeutet)
- Holz aus Gebieten, in denen durch die Holznutzung Bürger- und Menschenrechte
verletzt werden (in Europa betrifft dies das Gebiet der
Sami / Finnland)
- Umwandlung von Naturwald in andere Nutzungsarten (z.B. Naturwald
in Plantagen in Südwesteuropa)
- Holz aus gentechnisch veränderten Bäumen (z.B. Eukalyptusplantagen
in Südwesteuropa)
Vertrauenswürdige Herkunftsnachweise:
- Für europäisches Holz: Ausschluss umstrittener Holzquellen (wie
oben angeführt) durch Herkunftsnachweis.
- Für Tropenhölzer und andere Hölzer aus Primärwäldern: "FSC"-Nachweis
(Forest Stewardship Council; Info:www.fsc.org, Verzeichnis:
"Wald" bzw.www.fsc-deutschland.de), sodass sichergestellt ist, dass
der Anbau und die Verarbeitung kontrolliert wurden.
- Für amerikanische Hölzer: auch Zertifikate von SFI (Sustainable
Forestry Initiative) www.aboutsfi.org/core.asp oder AFTS (American
Tree Farm System) www.treefarmsystem.org
- Für kanadisches Holz: auch CSA (Canadian Standards Association)
www.csa-international.org zulässig.
Die genannten Nachweise sind auf Verlangen der ausschreibenden Stelle
auf Kosten der anbietenden Unternehmen beizubringen.
Zusammenfassung:
Holzfußböden sind nicht nur nachhaltig, sie überzeugen auch durch hohen Gebrauchswert, Komfort und Ästhetik.
Die guten Eigenschaften von Holzfußböden entfalten sich am besten, wenn:
- Die Auswahl des Bodens sorgfältig getroffen wurde.
- Die Oberflächenbehandlung den Bedürfnissen der NutzerInnen gemäß gewählt wurde.
- Die Pflege regelmäßig nach den Herstellerempfehlungen durchgeführt wird.
Optimierungspotenziale in ökologischer Hinsicht liegen vor allem in:
- Holzgewinnung und -transport
- Unterkonstruktion und Befestigung
- Erhöhung der Lebensdauer
- Reduzierung der Reinigungsaufwände und
- Minimierung des Renovierungsaufwandes
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Holzgütesiegel:
www.fsc.org
www.fsc-deutschland.de
www.aboutsfi.org
www.treefarmsystem.org
www.csa-international.org
Verwendete Literatur für diesen
Folder:
- Nebel, B.: Ökobilanzierung von
Holzfußböden, Dissertation,
Holzforschung München, Herbert
Utz Verlag, München 2003
- Waltjen, T. et al: Ökologischer
Bauteilkatalog für Passivhaus-konstruktionen,
IBO, Haus der
Zukunft, Wien 2004
- Check It! Kriterienkatalog zur
umweltfreundlichen Beschaffung,
Hrsg.: BMLFUW, BMBWK,
BMVIT, BMWA, Steiermark, Wien,
NÖ, Salzburg, Burgenland, Modul
7 Innenausbau, Wien 2001
www.proholz.at
www.natureplus.org
AutorInnen und für den Inhalt mitverantwortlich:
- Barbara Bauer, Philipp Boogman,
- Hildegund Mötzl, IBO GmbH
- Johannes Fechner, 17&4 GmbH
- Robert Lechner, ÖÖI (Endredaktion)
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