Taxonomie ohne Atomenergie!

Die Europäische Union hat sich auf ein EU-weites Klassifikationssystem, die sogenannte Taxonomie geeinigt, mit der wirtschaftliche Tätigkeiten anhand ihres Beitrags zum Klima- und Umweltschutz eingestuft werden.
Mit 1.1.2023 wurden jedoch auch Atomenergie und fossiles Gas in der Taxonomie aufgenommen. Gegen diese Aufnahme wurde und wird weiterhin intensiv argumentiert. Neben NGO-Aktivitäten erhob auch die Republik Österreich eine Nichtigkeitsklage vor dem Gericht der Europäischen Union.
Die ursprüngliche Idee einer klaren Zertifizierung von Technologien und Festlegung von Kriterien, um von einer definierten Basis einen einheitlichen und somit liquiden Markt für umweltfreundliche und CO2-freie Technologien zu schaffen, ist durch die Aufnahme der Atomkraft massiv verwässert worden.
Staaten mit AKW-Neubauplänen unterstreichen ihr Bekenntnis zu den Taxonomiekriterien. Allerdings dürften die Kriterien nur von wenigen Ländern überhaupt eingehalten werden können.
Im Hintergrund wird wohl auch bereits der nächste große Coup der Atombefürworter vorbereitet - die Änderung der Politiken von EU-Finanzierungsprogrammen und Entwicklungsbanken (EIB, EBRD) bzgl. der Finanzierung von Atomprojekten. Hier stellt sich auch die Frage, wie die Einhaltung der Taxonomiekriterien nachgewiesen und kontrolliert werden soll.
Das Projekt "Taxonomie und Atom 2024" wird sich damit befassen, die (Nicht)Erfüllung der Taxonomiekriterien in der Atomindustrie und das Verhalten der Finanzmärkte und Entwicklungs-banken gegenüber der Aufnahme von Atom in die Taxonomie zu untersuchen.
Weitere Informationen in englischer Sprache finden Sie auf unserer Website Don't nuke the taxonomy.

Laufzeit: 2024 bis 2025.
Don't nuke the taxonomy

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