Presse-Aussendung vom 28.01.2004

Der schnelle Weg zur Mehrwegflasche

www.mehrwegweiser.at geht online

(Wien, 28.01.2004) Die Mehrwegflasche - also die wiederbefüllbare Pfandflasche für Getränke - gibt es noch - Wenn auch für KonsumentInnen im Einweg-Dschungl oft schwer auffindbar. Mit dem Wiener Mehrwegweiser unter "www.mehrwegweiser.at", wird der umweltbewusste Getränkekauf jetzt einfacher. Bequem von zu Hause können EinkäuferInnen "per Mausklick" herausfinden, welche Getränke in Pfand-Mehrwegflaschen in welchen Wiener Geschäften in ihrer Nähe angeboten werden.

Der online-Einkaufsführer wurde im Rahmen der INITIATIVE »Abfallvermeidung in Wien« erstellt und von Umweltstadträtin Dipl. Ing. Isabella Kossina und Christian Pladerer vom Österreichischen Ökologie-Institut bei einer Pressekonferenz präsentiert.

»Mehrweg ist umweltfreundlicher, weil damit weniger Abfall entsteht«, so Umweltstadträtin Dipl. Ing. Isabella Kossina. »Immerhin sind Mehrwegflaschen bis zu 60 mal länger in Verwendung. Mit dem Online - Einkaufsführer hat der Konsument die Chance, bewusster einzukaufen und rasch herauszufinden, welche Supermärkte Mehrwegflaschen anbieten. Ich freue mich über dieses besonders konsumentenfreundliche Projekt zur Abfallvermeidung.«

Seit 1994 hat sich der Anteil an Mehrwegflaschen bei Mineralwasser und Fruchtsäften ungefähr halbiert. Fruchtsäfte in Pfandflaschen gibt es fast nur noch in Bio- und Reformmärkten. Zu kritisieren ist auch der Pfand-Nepp, der derzeit von einem Mineralwasserhersteller betrieben wird: Auf PET-Flaschen wird Pfand eingehoben, diese werden nach Rückgabe jedoch nicht wiederbefüllt, sondern energieaufwendig recycliert.

Derzeit fallen in Wien jährlich 53 500 Tonnen an Einwegmüll an, Tendenz steigend. Obwohl Öko-bilanzen zeigen, dass Mehrwegsysteme ökologisch sinnvoller sind als die Einwegverpackungen, wird diesem Trend vom Gesetzgeber derzeit nichts entgegengesetzt.

»Der Mehrwegweiser ist eine Antwort auf die steigende Einwegmüllberge: Umweltbewusste KonsumentInnen sollen gestärkt, Erzeuger und Händler aufgefordert werden, vermehrt Mehrweg-Flaschen anzubieten«, so Christian Pladerer, Abfallexperte am Österreichischen Ökologie-Institut.

Jedes Geschäft in Wien, das ein oder mehrere Getränke in Mehrwegflaschen verkauft, wurde in den Einkaufsführer aufgenommen - vom kleinen Greißler um die Ecke bis zu Filialen von Supermarktketten. Je mehr unterschiedliche Produkte, desto öfter wird der "User" des Einkaufsführers auf das Geschäft verwiesen.

In der Datenbank sind 1200 Getränke verzeichnet und 1000 Verkaufsstellen in Wien angeführt. Jedes Suchergebnis in www.mehrwegweiser.at ist mit einem genauen Lageplan des Geschäftes mit öffentlicher Verkehrsanbindung ausgestattet. Außerdem ist verzeichnet, welche Händler ein Lieferservice anbieten.

Mehrwegquoten sinken

Der Anteil der Mehrwegflaschen ist in den Jahren 1994 - 2002 von rund 68 auf 47 Prozent gesunken. Den stärksten Rückgang des Mehrweganteils gibt es bei Mineralwasser. Zwischen 1994 und 2002 sank er von 96 auf nur noch 54 Prozent. Die Mehrwegquote bei Bier sank von rund 93 Prozent im Jahr 1994 auf 83 im Jahr 2002. Bei alkoholfreien Getränken sank die Quote im selben Zeitraum von 57 auf 36 Prozent. Bei Fruchtsäfte ist der Mehrweganteil von 27 auf 15 Prozent gesunken.

Mehrwegsysteme sind ökologisch sinnvoller

Mehrwegsysteme vermeiden Abfälle, schonen Ressourcen und sparen Energie. Eine Stärkung der Getränkemehrwegverpackungen kann nur funktionieren, wenn einerseits der Handel das Angebot der Produkte in Mehrwegverpackungen erhöht und andererseits KonsumentInnen auch Mehrweggebinde nachfragen und kaufen.

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