Initiative Zero Waste
Mehrwegladungsträger zur Abfallvermeidung im Schienenfahrzeugbau
Die Produktion von Schienenfahrzeugen bringt aufgrund einer hohen Diversität an unterschiedlichen Einzelkomponenten, die von Sublieferanten zugekauft werden, eine enorme logistische Komplexität mit einhergehenden Verpackungs- und Transportaufwänden mit sich. Die Anlieferungen dieser Komponenten erfolgen bisher meist mittels Einwegverpackungen. In einigen Fällen werden zwar bereits (Mehrweg-)Ladungsträger eingesetzt, jedoch wird pro Projekt und Anlassfall laufend eine wirtschaftliche Betrachtung durchgeführt. Dies hat zur Folge, dass der Einsatz von Mehrwegladungsträger oftmals an den Anschaffungs- sowie Rücktransportkosten scheiterte. Das führt dazu, dass die Entscheidung oftmals zugunsten der Einwegverpackungen (Holz, Kunststoff, Karton) getroffen wird. Diesem Umstand wurde bereits mit dem Vorgängerprojekt Mobility Modular Load Carrier bei einigen Komponentengruppen entgegengewirkt. Das betrifft aber vor allem kritische und hochkomplexe Bauteile. Jedoch adressiert diese Vorgehensweise noch nicht den "Löwen-Anteil" an Einwegverpackungen (zB Kartonagen, Einwegpaletten, Holzverschläge sowie -kisten, Kunststofffolien, etc.), die bei kleineren Komponenten sowie bei Bauteilen, die bei der Mehrwegbetrachtung als unwirtschaftlich beurteilt wurden, verwendet werden.
Deshalb soll ein großer Pool an faltbaren Mehrweg-Kunststoffboxen helfen, eine zweite universell einsetzbare Mehrweg-Alternative bieten zu können. Durch 3 festgelegte Boxen-Dimensionen könnten ca. 80 % der Bauteile nachhaltig verpackt und angeliefert werden. Das System soll angelehnt an der Abfallpyramide Einwegverpackungsmüll vermeiden und Mehrweglösungen in den Fokus stellen. Mithilfe des Poolgedankens werden die jeweiligen Boxen nicht laufend den gleichen Bauteilen zugeteilt, sondern können je nach Bedarf unterschiedlichsten Komponenten als universelle Mehrwegverpackung dienen. Das Österreichische Ökologie-Institut begleitet den Prozess der Siemens Mobility Austria GmbH und führt eine Reihe an vergleichenden Ökobilanzierungen durch, um die Umwelteffekte von Mehrweg- und Einwegoption zu erheben und Vor- und Nachteile der Optionen zu beurteilen. Das Projekt soll zu einem Abfall- und CO2-reduzierten Schienenfahrzeugbau beitragen.
Kontakt
AuftraggeberInnen
- Sammel und Verwertungssysteme für Verpackungen (abgewickelt durch die VKS GmbH)
PartnerInnen
- Siemens Mobility Austria GmbH