LCA Nuklear

Energiebilanz von Atomstrom über den gesamten Lebenszyklus

Hintergrund

Die Meinungen, wieviel CO2 Nuklearenergie verursacht, gehen weit auseinander. Die einen geben 3 g pro kWh elektrischer Energie an, andere sprechen von 200 g/kWh. Ausserdem werden in der Diskussion über die Nuklearenergie oft einzelne Schritte in der Produktionskette nicht berücksichtigt.

In Zukunft wird der Uranabbau energieaufwändiger. Denn der Erzgehalt nimmt mit zunehmender Ausschöpfung der Uranreserven ab. Ausserdem muss beim Abbau immer tiefer geschürft werden. Das wirkt sich auf die Energie- und CO2-Bilanz der Atomenergie aus.

Projektziele

In diesem Projekt werden Informationen über den Energieeinsatz bei der Atomstromproduktion zusammengestellt und zwar über die ganze Produktionskette. Es konnten folgende Fragen geklärt werden:

  • Ab welchem Erzgehalt benötigt die Produktion von Atomstrom mehr Energie als im AKW schließlich produziert wird?
  • Wieviel Energie gewinnt man bei der Atomstrom wirklich, wenn man den ganzen Lebensyklus berücksichtigt?
  • Wieviel Treibhausgase fallen während der gesamten Herstellung von Atomstrom an?
  • Welche Faktoren (einschließlich des Erzgehalts) haben den größten Einfluss auf den Energieüberschuss?

Es wurde ein Modell geschaffen, in dem beinahe die gesamte nukleare Prozesskette mit eigenen Bottom-Up Berechnungen simuliert wird. Die bei der Produktion verbrauchte Energie wird der Menge des gewonnenen Stroms gegenübergestellt; wobei der Fokus auf dem "Front End" der Nuklearindustrie, insbesondere dem Uranabbau liegt. Die Eingangsdaten stammen aus der Fachliteratur, aus Studien zu anderen Bergbauarten und ExpertInnenbefragungen.

Unsere Berechnungen erlauben eine Einschätzung der Atomkraft im Vergleich zu anderen Energiearten. Mit dem erarbeiteten Modell kann darüber hinaus das Gewicht einzelner Parameter der Atomstromproduktion eingeschätzt werden. Zum Beispiel lässt sich damit beurteilen, was eine geänderte Betriebsdauer von Kernkraftwerken hinsichtlich des in der Produktion anfallenden CO2 bedeutet.

Die Ergebnisse der Studie werden Ende Jänner 2011 erscheinen. Sie sollen die Politik und die interessierte Öffentlichkeit bei der Klärung der Frage unterstützen, welche Rolle Nuklearenergie in Zukunft einnehmen kann und soll.

Laufzeit: 2009 bis 2011.

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Tel: +43/6991/523 61 31
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Gefördert von

  • Klima- und Energiefonds; NEUE ENERGIEN 2020

PartnerInnen

  • Österreichische Energie Agentur

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