Zukunftsbilder Bregenzerwald 2020
kultur - landschaft - entwicklung im westösterreichischen alpenraum
Wie verändert sich der Bregenzerwald in den nächsten 20 Jahren? Anhand von Zukunftsgeschichten und Zukunftsbildern wurde in einem Workshop mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung der Zukunft des Bregenzerwaldes nachgegangen. Die Bevölkerung wächst auf ca. 30.000 Einwohner, der Seniorenanteil steigt kräftig an. Kleiner werdende Haushalte führen zu verstärktem Flächenverbrauch, den vor allem die größeren Gemeinden spüren werden. Die Anzahl der Ein- und Zweifamilienhäuser steigt auf ca. 8.000. Die Bregenzerwälder Identität befindet sich im Wandel. Die Anzahl der Arbeitsplätze steigt auf knapp 9.000, profitieren werden wiederum die größeren Gemeinden. Der Bregenzerwald wird immer stärker von außen beeinflusst, es wird um 60 Prozent mehr Pendler geben. Der Autoverkehr nimmt stark zu, die Nahversorgung ist gefährdet. Die Winternächtigungen werden um ca. fünf Prozent zunehmen und sich dabei auf wenige Gemeinden konzentrieren. Der Sommertourismus nimmt ebenfalls leicht zu. Von zentraler Bedeutung wird der Erlebnistourismus sein. Der Anteil der Berufstätigen in der Land- und Forstwirtschaft geht auf fünf bis sieben Prozent (das sind etwa tausend Personen) zurück. Die Anzahl der Landwirtschaftsbetriebe nimmt um 15 bis 20 Prozent ab. Übrig bleiben etwa 1800 Betriebe, die jeweils größere Flächen bewirtschaften. Die landwirtschaftliche Fläche nimmt um 20 Prozent ab und umfasst 12.500 Hektar. Gleichzeitig nimmt die Waldfläche um zehn Prozent zu und beträgt knapp 20.000 Hektar. Auf den Almen wird die Personalfrage noch problematischer sein als heute. Daraus resultiert weniger Alppflege auf weniger Flächen. Die Kuhalpung (zur Milchgewinnung) wird gegenüber der Galtviehalpung (Rinder, Schafe, Kleinvieh etc. für andere Zwecke, vor allem aber zur Beweidung) zurückgehen. Auf günstig gelegenen Almen wird das Zusatzeinkommen aus dem Tourismus immer mehr an Bedeutung gewinnen. Gut erschlossenen Almen werden weiter bewirtschaftet, höher gelegene und solche mit schlechter Infrastruktur werden extensiviert. Die Bergmähder werden nur mehr in absoluten Gunstlagen gemäht, dort jedoch so intensiv wie möglich. Durch die Aufgabe der Bewirtschaftung wird die Blaikenbildung und damit die Erosionsgefahr zunehmen.