Wassersensible Quartiersentwicklung

Bei baulichen Entwicklungen herrschen nach wie vor versiegelte und verdichtete Böden vor. Dies ist verbunden mit einem Verlust an Wasserspeichervermögen, schnellem Regenwasserabfluss in die Kanalisation und unterirdischen Rigolen. Noch spielen Regenwasser, Versickerung, Verdunstungsaspekte, oberirdische Retention, eine Kombination aus natürlichen, biodiversitätsfördernden und technischen Lösungen in der Planung und Freiraumgestaltung eine untergeordnete Rolle. Eine wassersensible Siedlungsentwicklung rückt die Landschaft und ihren natürlichen Wasserkreislauf in den Fokus der Planung und schafft damit neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Die Regenwasserbewirtschaftung findet dezentral statt, die Objekt- und ökologische Freiraumplanung gehen Hand in Hand.

Das Österreichische Ökologie Institut, Gerhard Hauber vom Ramboll StudioDreiseitl diskutieren gemeinsam mit dem Verein Agglomeration Rheintal, den Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Schweizer und Vorarlberger Partnergemeinden, Vertreter:innen vom Amt der Vorarlberger Landesregierung und Kanton St. Gallen über wirkungsvolle Planungsprozesse und Umsetzungstools.
Verein Agglomeration Rheintal und das Österreichische Ökologie Institut laden gemeinsam in Kooperation mit Land Vorarlberg und Kanton St. Gallen zu einem Online-Vortrag und Workshop ein.

Online-Vortrag Wassersensible Quartiersentwicklung

Regenwasser & natürlicher Wasserkreislauf - eine andere Art des Planens
Mittwoch, 9. März 2022, 13-14 Uhr

Ein Vortrag für Interessierte aus Politik, Planung und Ausführung aus den Bereichen Städte- und Siedlungsplanung, Wasserwirtschaft, Klima- und Umweltschutz. Zugangslink

Inhalt
Der Klimawandel und der Verlust der Biodiversität sind Themen, die uns alle angehen. Dabei ist der Umgang mit (Regen)Wasser ein zentraler Schlüssel für eine klimawandelangepasste und biodiverse Zukunft.
Wird Regenwasser unter Respektierung des natürlichen, lokalen Wasserhaushalts bewirtschaftet und sichtbar, dezentral und oberflächig in den Stadt- und Freiraum integriert, kommt es zu einer nachhaltigen Erneuerung und gänzlich anderen Atmosphäre in unseren Siedlungen und urbanen Landschaften.
In seinem Vortrag wird Gerhard Hauber (Ramboll Studio Dreiseitl) über diese andere Art des Planens berichten. In mehr als 25 Jahren Arbeit mit dem Ziel zur Integration natürlicher Systeme in unsere urbanen Landschaften sind kleine und große Pilotprojekte entstanden, die beispielgebend für eine klimaangepasste Zukunft sein können.

Workshop Wassersensible Quartiersentwicklung

Regenwasser und Biodiversität im Fokus - Planungsprozess als Gemeinde gestalten
Mittwoch, 27. April 2022, 13.30-17.30 Uhr

Ein Workshop nur für Gemeindepräsident:innen, Bürgermeister:innen sowie Fachpersonen aus der Gemeindeverwaltung der Vereinskulisse Agglomeration Rheintal und den Klar!-Modellregionen Vorderland, Walgau und Plan B.
Anmeldung bei bauer@pulswerk.at

Inhalt
Der Klimawandel und der Verlust der Biodiversität sind Themen, die uns alle angehen. Dabei ist der Umgang mit (Regen)Wasser ein zentraler Schlüssel für eine klimawandelangepasste und biodiversitätssichernde Zukunft.
Die Umsetzung nachhaltiger, integrierter und klimaresilienter Regenwassermanagementsysteme gelingt nur, wenn sie frühzeitig im Planungsprozess berücksichtigt und von allen Fachdisziplinen sowie den Bürger:innen bzw. späteren Nutzer:innen mitgetragen wird. Schwammstadtkonzepte und oberflächiges Regenwassermanagement bedürfen anderer baulicher und gestalterischer Lösungen, die auch über einen anderen Planungsprozess entwickelt werden müssen.
Anhand eines konkreten Beispielquartiers in Hohenems können die Teilnehmer:innen Werkzeuge und Instrumente durchspielen, die einen innovativen und weitsichtigen Umgang mit Regenwasser im bebauten Raum ermöglichen. Wir werden erfolgreiche Beispielprojekte kennenlernen, Zusammenhänge zwischen Mensch-Natur-Wasser-Stadt lernen und über einen, in einem Forschungsprojekt entwickelten, Planungsprozess ein erstes Gesamtwasserkonzept selbst, aktiv, partizipativ und im Dialog entwickeln. Dieser Prozess ist geeignet, in jedem konkreten Projekt die richtigen Maßnahmenbausteine für ein blau-grünes Infrastrukturkonzept zu definieren und einen echten Mehrwert für die Natur aber auch den Menschen zu entwickeln.

Veranstaltungen des Österreichischen Ökologie-Instituts Vorarlberg

Der Green Deal der EU und die Österreichische Biodiversitätsstrategie 2030 fordern die Sicherung und Stärkung der Biodiversität. Innerhalb von Siedlungen (Städten, Gemeinden etc.) sollen 80 Prozent der öffentlichen Flächen naturnah gestaltet sein. Dabei steigen die Anforderungen an diese Flächen hinsichtlich des Klimawandels: Wassersensible Quartiersentwicklung nach dem Schwammstadtprinzip, Klimabäume, Gebäudegrün sind oft genannte Schlagworte, aber berücksichtigen sie die Biodiversität? Hierin liegt die Herausforderung! Vorhandene Synergien müssen beachtet werden. Nicht jeder "klimafitte" Baum ist auch gut für die Biodiversität. Manche Baumarten neigen zur invasiven Ausbreitung, gebietsfremde Arten bieten den hier lebenden Insekten kaum Lebensraum. Ziel ist es, bei Gemeinden und den verschiedenen Akteur:innen ein Verständnis für beide Belange - Klimawandel und Biodiversität - zu wecken und Know-how aufzubauen, das es für die Entwicklung einer biodiversitätsfördernden Infrastruktur braucht. Dabei ist es auch wichtig, die Bedürfnisse der Nutzer:innengruppen miteinzubeziehen und gemeinsam passende Lösungen zu finden.

Laufzeit: 2021.
Wasser

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Tel: +43/6991/523 61 07
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