Presse-Aussendung vom 11.05.2005
Radon: Risiko wird unterschätzt
Das Österreichische Ökologie-Institut fordert entsprechend den neuesten Erkenntnissen ein Vorsorge-Gesetz für Österreich.
Österreich opponiert vehement gegen das Unfallrisiko, das durch AKW besteht. Aber nicht nur Atomunfälle sind ein Strahlenrisiko. Strahlenbelastungen können überall dort auftreten, wo das Edelgas Radon aus dem Untergrund austritt, und können vor allem in Gebäuden gesundheitsschädliche Konzentrationen erreichen. Seit Jahren führt das Ökologie-Institut Radonmessungen in Wohn- und Aufenthaltsräumen durch und empfiehlt seinen KundInnen bei einer im Raum gemessenen Radonkonzentration von über 100 Bq/m³ unbedingt nachzuforschen, auf welchem Weg das Radon in den Raum gelangt und entsprechende Sanierungsmassnahmen einzuleiten. Unser empfohlener Richtwert liegt damit deutlich unter jenem, der österreichischen Strahlenschutzkommission. Dieser liegt für die Planung und den Bau neuer Wohnungen derzeit bei 200 Bq/m³. Erst bei einem Wert von 400 Bq/m3 wird die Sanierung angeraten [SSK 1994]. Internationale Forschungsergebnisse bestätigen nun unsere Empfehlungen. Die Bundesrepublik Deutschland hat auf diese Erkenntnisse bereits reagiert und bereitet gerade eine neues Radonschutzgesetz vor. Eine Absenkung der Richtwerte ist auch in Österreich dringend notwendig. Das Ökologie-Institut fordert, im Sinne der Gesundheitsvorsorge, auch ein österreichisches Radonschutzgesetz zu verabschieden und so sicher zu stellen, dass die Radonkonzentration in Aufenthaltsräumen (Wohnungen, Schulen, Kindergärten, Arbeitsstätten ...) unter dem Wert bleiben ab dem Gesundheitsschäden nachweisbar sind.
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