Presse-Aussendung vom 03.06.2002
Vorarlberger Wiesenmeisterschaft
71 Landwirte nehmen am Wettbewerb teil
Erstmals findet heuer die Vorarlberger Wiesenmeisterschaft statt. 71 Landwirte haben sich für diesen Wettbewerb angemeldet, den das Ökologie-Institut im Auftrag des Vorarlberger Naturschutzrates durchführt. Die Wiesenmeisterschaft dauert über den ganzen Sommer an und wird im Oktober mit einer großen Auszeichnungsveranstaltung abgeschlossen.
Martin Geser vom Ökologie-Institut Bregenz erklärt die Idee hinter dem Wettbewerb: "Gepflegte, artenreiche Wiesen sind ein wichtiger Bestandteil der Vorarlberger Kulturlandschaft. Doch sie sind mittlerweile eine Seltenheit geworden. Reine Grasäcker setzen sich durch - die Artenvielfalt geht verloren. Die Wiesenmeisterschaft ist eine Chance, der Bevölkerung aber auch den Landwirten den Wert bunter Streu - und Magerwiesen wieder bewusst zu machen."
Fachkundige Juroren, darunter der Schweizer Wiesenexperte Walter Dietl und Professor Georg Grabherr von der Universität Wien, besuchen die teilnehmenden Bauern und beurteilen die Qualität der präsentierten Grünflächen. Im Vordergrund stehen bunte, artenreiche und möglichst sparsam gedüngte Streu- und Magerwiesen, die typische Pflanzengesellschaften sowie seltene Pflanzenarten beherbergen und sich gut in die Landschaft eingliedern. Solche Wiesen sind "ökologische Bereicherungsflächen" ersten Ranges, sie entstehen nur durch jahrelange nachhaltige Bewirtschaftung.
"Ein Wettbewerb ist sicherlich ein eher ungewöhnliches Mittel, um auf ein Umweltthema hinzuweisen, doch ideal, um das regionale Bewusstsein der Bevölkerung zu stärken," meint Martin Geser. "Wir stellen jene Landwirte auf das Podest, die zumindest auf einem Teil ihrer Flächen auf maximale Erträge verzichten zugunsten einer nachhaltigen Bewirtschaftung, die den Lebensraum für viele heimische Pflanzen und Tiere sichert." Um die Idee der Wiesenmeisterschaft möglichst breit bekannt zu machen, wurde eine Website eingerichtet, die laufend über den Wettbewerb berichtet.