PET-Flaschen im Vormarsch
Auswirkung der Novellierung der Verpackungszielverordnung
Schlechte Zeiten für Mehrwegflaschen. Wurden 1985 noch 80 Prozent aller Getränke in Mehrweggebinden abgefüllt, waren es im Jahr 2000 nur noch 50 Prozent. Einweg-PET-Flaschen drohen bald sämtliche Mehrwegsysteme aus den Regalen zu drängen. Von politischer Seite wird nur wenig dagegen unternommen. Der Spielaum für Einweggebinde wird durch die Verpackungszielverordnung vorgegeben. Diese legt Quoten für Wiederbefüllung und Recycling fest. Jedoch werden die gegebenen Quoten schon lange nicht mehr erreicht. Ungeachtet dieser Tatsache, sieht die Novellierung der Verpackungszielverordnung 2000 ein Absenken der festgelegten Verwertungsquoten auf einheitlich 80 Prozent vor. Damit droht das endgültige Aus für Mehrwegsysteme innerhalb weniger Jahre. Die Folge wäre eine erhebliche Mehrbelastung der Gemeinden durch wachsende Abfallberge. Das Ökologie-Institut entwirft nun Szenarien, wie sich die Novelle der Verpackungszielverordnung auf die Abfallmenge und -zusammensetzung in Wien auswirkt. Ausgehend vom Ist-Zustand wird kalkuliert, welche zusätzlichen Kosten für die Wiener Abfallwirtschaft zu erwarten sind. Auch das Verwertungspotenzial wird neu bewertet.
Unter Berücksichtigung von Expertenmeinungen aus Ministerien, Gemeinde und Wirtschaft werden weiters die bundesweite Einführung einer Verpackungsabgabe bzw. ein Pflichtpfand auf Verpackungen diskutiert und die Auswirkungen solcher Maßnahmen auf die Verpackungsabfallmengen in Wien abgeschätzt.