50 Jahre Nuklearenergie sind genug

Zum Status der Atomkraft im 21. Jahrhundert

50 Jahre Nuklearindustrie. 20 Jahre Katastrophe von Tschernobyl. Zwei Anlässe für eine Reflexion der Rolle der Atomenergie für die Energieversorgung. Das Ökologie-Institut verfasste 2006 zu diesem Anlass eine Studie, die die Entwicklung der Nuklearindustrie beleuchtet und die Frage untersucht, inwiefern die Unterstützung der Atomenergie andere »sanftere« Technologien behindert.
Wenn Atomkraftwerke gebaut werden, dann setzt das umfangreiche staatliche Garantien und Subventionen voraus. In der Studie wird die politische Praxis der Förderung der Atomenergie in verschiedenen europäischen Ländern aufgezeigt. Darunter auch der Bau des einzigen neuen AKW in der Europäischen Union: der European Pressurised Water Reactor (EPR) in Olkiluoto (Finnland). Dieser Reaktor wird von AREVA (Zusammenschluß der Nuklearfirmen Siemens und Framatome) zu einem Dumpingpreis angeboten. Staatliche Exportunterstützung durch Ausfallshaftungen, ein billiger Kredit der Bayrischen Staatsbank sowie Abnahmegarantien öffentlicher Energiedienstsleister in Finnland machen dieses Projekt erst möglich. Im freien Wettbewerb wäre die Atomenergie den erneuerbaren Energien unterlegen, wenn sie tatsächlich alle durch sie verursachten externen Kosten (vom Uranabbau bis zum radioaktiven Abfall) erwirtschaften müsste.

Sieben wichtige Reformschritte gehören zu den Schlussfolgerung der Studie:

  • Der Euratom-Vertag soll auslaufen bzw. gründlich reformiert werden.
  • Für die Atomenergie soll der faire Wettbewerb gelten.
  • Es sollen keine weiteren Suventionen in die Atomindustrie fließen.
  • Volle Kostenwahrheit vom Bau bis zur Atommüllagerung.
  • Die Haftungssummen sollen sich an erwartbaren Schäden eines Super-Gaus

orientieren.

  • Keine Formulierungen wie »low carbon emission« in EU-Dokumenten.
  • Energieeffizienz steigern und erneuerbare Energien ausbauen.
Laufzeit: 2006.
50 Jahre Atomkraft.

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AuftraggeberInnen

  • Grüner Klub im Parlament; Umwelt- und Energiereferent