Horizon Field
Das Kunsthaus Bregenz realisierte mit dem britischen Künstler Antony Gormley ein einzigartiges Projekt in den Bergen Vorarlbergs. "Horizon Field" ist das erste Kunstprojekt dieser Art, das im Gebirge zu sehen ist, und zugleich die bislang größte Landschaftsinstallation in Österreich. Horizon Field besteht aus 100 lebensgroßen Abgüssen eines menschlichen Körpers aus massivem Gusseisen, verteilt über ein Gebiet von 150 Quadratkilometern, das die Gemeinden Mellau, Schoppernau, Schröcken, Warth, Mittelberg, Lech, Klösterle sowie Dalaas umfasst. Das Werk bildet eine horizontale Linie auf 2.039 Metern über dem Meeresspiegel.
Für den Künstler geht es bei Horizon Field um die zentrale Frage: "Welche Rolle spielt das Projekt Menschheit in der Evolution des Lebens auf diesem Planeten? Die Figuren erzeugen ein Feld, in dem Menschen mit aktivem, wachen Verstand aufgefordert sind, Raum und Distanz innerhalb dieses Feldes statischer Eisenfiguren zu messen. Skifahrer und Wanderer werden zu einem Teil dieses Feldes. Die Installation würdigt so die tiefe Verbundenheit zwischen dem sozialen und geologischen Raum, zwischen Landschaft und Erinnerung." Der Abstand zwischen den einzelnen Figuren variiert je nach Topografie zwischen sechzig Metern und mehreren Kilometern. Die Skulpturen schauen in alle Richtungen, sind einander aber niemals zugewandt.
Projektentwicklung
Nach der Entwicklung der Projektidee und der ersten Standortplanung durch den Künstler hat das Kunsthaus Bregenz unter seinem damaligen Direktor Eckhard Schneider bereits im Jahr 2007 begonnen, die vom Projekt tangierten Interessengruppen (Gemeinden, Tourismusverbände, Natur- und Landschaftsschutzbehörden und -organisationen, Jäger etc.) über Horizon Field zu informieren und über eine mögliche Zusammenarbeit und die Auswirkungen des Projektes zu sprechen. Mit großer Offenheit, mit Engagement und Verständnis für dieses einzigartige Kunstprojekt haben insgesamt 34 Grundbesitzer, davon 12 Agrargemeinschaften mit zum Teil mehreren Hundert Anteilseignern, der Aufstellung der Skulpturen zugestimmt. Das Österreichische Ökologie-Institut hatte den Auftrag diesen offenen und konstruktiven Dialog innerhalb des komplexen Interessennetzwerkes einzuleiten und zu begleiten.
Kontakt
AuftraggeberInnen
- Kulturhäuser-Betriebsgesellschaft