Farb&Stoff

Sustainable Development durch neue Kooperationen und Prozesse

Der Stoff, aus dem die Träume sind, ist meist chemisch gefärbt. Das müsste nicht so sein. Viele Pflanzen enthalten Farbstoffe, die sich für die Textilfärbung eignen. Eine spannende Herausforderung für Textilfärber, die sich von den oft eigenwilligen Farbnuancen der Natur faszinieren lassen. Und eine gute Gelegenheit, um lokal vorhandene nachwachsende Rohstoffe einzusetzen. Das schafft neue Einkommensquellen für die Landwirtschaft und rohstoffverarbeitende Betriebe und ermöglicht innovativen Textilunternehmen neue Produktschienen aufzubauen. Derzeit sind Pflanzenfarben für die Textilindustrie noch kein Thema; zu unsicher sind die Bedingungen in punkto Lieferbarkeit, Preis und Farbstoffqualität. Diese Art von Problemen sind charakteristisch für die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe: Die Industrie ist nicht gewohnt, auf unterschiedliche Bezugsquellen zurückzugreifen und mit uneinheitlichen Rohstoffen zu arbeiten, die Anbieter der pflanzlichen Rohstoffe hingegen wissen nicht, welche Informationen und Qualitätsanforderungen von der Industrie gefordert werden. Im Pilotprojekt »Farb&Stoff« erarbeitet das Ökologie-Institut gemeinsam mit dem Institut für Textilchemie der Universität Innsbruck und der Österreichischen Vereinigung für Agrar-, Lebens- und Umweltwissenschaftlichen Forschung ein optimiertes Rohstoffversorgungskonzept für zwei große Textilunternehmen: Wolford und Schöller-Wolle. Am Ende des Projekts soll klar sein, wie der richtige Farbstoffmix für die verschiedenen Ansprüche der beiden Betriebe erreicht und die Versorgung und Lieferung mit natürlichen Farbstoffen gesichert werden kann. Dabei werden neben landwirtschaftlich produzierten Färbepflanzen auch Reststoffe der holz- und lebensmittelverarbeitenden Industrie auf ihre textilfärberische Eignung geprüft. Erprobt wird auch, wie die natürlichen Farbstoffe standardisierbar sind, denn nur so sind sie für die Industrie von Interesse. Die daraus gewonnenen Erfahrungen werden in einen Leitfaden für Betriebsberater und Regionalmanager einfließen, denn zu wünschen ist, dass das Projekt als Vorbild für möglichst viele neue Kooperationen dient.

Laufzeit: 2001 bis 2003.
Färbepflanzen

Kontakt

Tel: +43/6991/523 61 01
Email:

AuftraggeberInnen

  • BMVIT Forschungsprogramm »Fabrik der Zukunft«

PartnerInnen

  • Institut für Textilchemie und -physik der Universität Innsbruck
  • ÖVAF
  • Schöller Wolle
  • Wolford

Mehr im Internet: