Christian Pladerer schreibt:

Die Abfall- und Entsorgungswirtschaft ist nicht nur in Österreich sehr komplex. Von Bundesland zu Bundesland, von Gemeinde zu Gemeinde sind die Müllsammlung, die Müllentsorgung, die Kosten für Mülltonnen und deren Entsorgung etc. sehr unterschiedlich geregelt. Abfallwirtschaft ist in Österreich eigentlich Ländersache, da es immer noch 9 Landesabfallgesetztes gibt. Die gemeinsame Grundlage ist aber das Bundesabfallwirtschaftsgesetz (AWG 2002). Das 91 Paragrafen starke AWG regelt unter anderem die Abfallsammlung und Abfallverwertung sowie die jeweiligen Strafen bei Verstößen. Und es schreibt vor, dass Unternehmen, die an einem Standort mehr als 20 MitarbeiterInnen beschäftigen, ein Abfallwirtschaftskonzept erstellen müssen und ab 100 MitarbeiterInnen muss ein Unternehmen einen eigenen Abfallbeauftragten haben. Seit der Erstausgabe des Kommentars zum AWG 2002 ist dieses Gesetz bereits neun Mal novelliert worden. Eine Schlussfolgerung auf die Qualität des AWG ist dadurch aber nur bedingt zulässig. Der vorliegende Kommentar von Rechtsanwalt Univ.-Doz. Dr. Wolfgang List von der Rechtsanwaltskanzlei List und Rechtsanwalt Dr. Christian Schmelz von Schönherr Rechtsanwälte GmbH arbeitet die Inhalte der jeweiligen Paragraphen klar heraus und gibt den Vollzugsbehörden, den Gerichten sowie den Abfallverantwortlichen vor Ort einen Leitfaden. Die nunmehr reichhaltige Judikatur und das Schrifttum wurden berücksichtigt. Die Autoren versuchen " Licht ins Dunkel" der sehr komplexen Materie des Abfallrechtes zu bringen und das gelingt ihnen stellenweise sehr gut. Trotz allen ist es für nicht Juristen immer ein Abenteuer und eine Reise ins Ungewisse sich der Juristen-Sprache zu nähern, geschweige sie zu verstehen. Aber Dank dem vorliegenden Kommentar tun sich jene, die in der Abfallwirtschaft tätig sind, wesentlich leichter. (Christian Pladerer)