Bibliothek der Ökologie

Rezension

Burstyn, Varda: Blut für Wasser = Water Inc.; München: Deutscher Taschenbuch Verlag - dtv, 2009. - 381 S. - ISBN 978-3-423-21162-8; Standort/Signatur: ÖI: B02.258

Antonia Wenisch schreibt:

Ein genialer Öko-Thriller, der ein durchaus aktuelles Thema behandelt, nämlich die Privatisierung der Grundwasservorräte in Kanada durch US-amerikanische Firmen. Solche Pläne wurden ja unter der Regierung Bush ins Auge gefasst. Burstin schildert die Strategie der US Konzerne, die die Grundwasservorräte in gering besiedelten Regionen Kanadas, wo vorwiegend indianische Ureinwohner leben, unter ihre Kontrolle bringen möchten. Die Pläne der Konzerne reichen von Pipelines für Wasser von Kanada bis Texas, wo die Agrarindustrie die Grundwasservorräte längst verbraucht hat und die Fließgewässer mit Düngern und Pflanzenschutzmitteln verseucht, bis zum Verkauf von Trinkwasser in Flaschen. Los Angeles und San Francisco leiden unter Wassermangel und stellen für die Wasserkonzerne einen großen Markt dar. Burstin erfindet eine glaubwürdige Geschichte, in der eine Gruppe von Investoren zusammengetrommelt wird, die ihre Kontakte zum Weißen Haus und zu einigen Gouverneuren in südlichen US Bundesstaaten nutzen, um die Kanadische Regierung unter Druck zu setzen, einer solchen Plünderung der Wasservorräte zu zustimmen. Die US Medien, die auf Inserate angewiesen sind, werden durch Erpressung in Schach gehalten, um kritische Berichterstattung zu verhindern. Ehemalige Geheimdienstleute spielen eine wichtige Rolle dabei, die voraussehbare Umweltzerstörung durch das Wasserprojekt vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Für FreundInnen spannender Krimis ein MUSS. (Antonia Wenisch)