´Übersetzung komplexer Nachhaltigkeitsstrategien in regionales Umweltmanagement. Methodenentwicklung, Konfliktlösungsstrategien und Umsetzungsmonitoring im Rahmen von Pilotprojekten des Forschungsprogrammes Kulturlandschaft und in ausgewählten Referenzprojekten´ D-A-CH Kooperation ´Steuerung inter- und transdisziplinärer Forschung´ BMBF-Förderschwerpunkt ´Stadtökologie: K. Hollaender, J. Friedrichs DFG Schwerpunkt ´Mensch und Globale Umweltveränderungen´: M. Scheuermann, H. Spada Forschungsprogramm Kulturlandschaft: M.C. Loibl, M. Krott, W.Bruckner Schweizerisches ´Schwerpunktprogramm Umwelt´: A.-Di Giulio, R. Defila, R. Kaufmann-Hayoz |
Praxiseinbezug ist nicht für jedes Forschungsprojekt sinnvoll. Für viele Forschungsprojekte die sich weit abseits von alltagspolitischen Dringlichkeiten, machtpolitischen Einflußnahmen und Vermarktungsinteressen um die Gewinnung neuer Erkenntnisse bemühen, ist es sinnvoller, die verfügbaren Ressourcen für vertiefende Grundlagenarbeit zu reservieren. Es ist nicht nur störend sondern auch unökonomisch, solche Forschungsvorhaben durch verfrühte Kommunikations- und Kooperationsverpflichtungen mit der Anwendungspraxis in ihrer Arbeit zu behindern. Kooperationen mit Praxispartnern sind dann sinnvoll, wenn Sie ein anwendungsorientiertes Forschungsvorhaben bearbeiten. In der Grundlagenforschung ist es zielführender, Ihre wissenschaftliche Arbeit nicht dadurch zu verlangsamen, das Sie laufend hochspezialisierte methodische Fragen, Thesenprüfung und Theoriebildung in Alltagssprachliche übersetzen und in ihrer Sinnhaftigkeit begründen müssen damit Ihre Praxispartner verstehen, woran Sie überhaupt arbeiten. |
Grundlagen- |
Anders liegen die Dinge, wenn sich Forschungsvorhaben bewußt das Ziel setzen, praxisorientiert zu arbeiten und umsetzungsfähige Lösungen zu erarbeiten. Überall dort, wo Entwicklungskonzepte, Problemlösungen oder Produkte für bestimmte Adressatengruppen erarbeitet werden sollen, hat es sich als überaus wichtig herausgestellt, die Praxis in geeigneter Form in die Projektarbeit einzubeziehen. Welches sind nun geeignete Modelle für solche Kooperationen mit der Praxis? Welche gegenseitigen Erwartungen stehen dabei häufig im Raum? Welche Gefahren drohen der Zusammenarbeit und wie lassen sich diese umgehen?
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Anwendungs- |
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Gefahren beim
Praxis- |
In der Vorbereitungsphase eines Projektes geht es vor allem um die Klärung der Frage, was durch Einbeziehung von Praxispartnern in ein Forschungsvorhaben erreicht werden soll und wie die richtigen Kooperationspartner gefunden werden könnten Die sogenannte ´Praxis´
spaltet sich allerdings in Wahrheit in eine ganze Reihe
potentieller Adressaten und Betroffener mit
unterschiedlichen Erwartungen auf. Diese Erwartungen
können parallel liegen, können aber auch deutlich
auseinanderlaufen. In jedem Fall sollten Sie versuchen die
Bedürfnisse, Erwartungen und Befürchtungen rund um
Ihr Forschungsvorhaben so differenziert wie möglich zu
erkennen. Wenn es Ihnen gelingt, diese gemeinsamen und - vor
allem auch die widersprüchlichen
Anwenderinteressen - in geeigneter Weise in Ihrem
Forschungsansatz zu berücksichtigen, können Sie
schwerwiegende Fehleinschätzungen der
Implementierungschancen Ihrer Arbeitsergebnisse
vermeiden. |
Erwartungs- |
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Praxis- |
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Divergierende
Praxis- |
Besprechen Sie in Ihrem
zukünftigen Team die unterschiedlichen Vermutungen
betreffend die Auskunftsbereitschaft und
Kooperationsbereitschaft der verschiedenen Praxisvertreter
mit denen Sie im Rahmen Ihres Projektes in Berührung
kommen wollen. Sei es als Veranstaltungsteilnehmer, als
Forschungskollegen im Team oder als Auftraggeber.
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Erwartungen an die Praxis |
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Partnerwahl und
Kooperations- |
Wenn Sie ein anwendungsorientiertes
Forschungsvorhaben entwerfen, dann sollten sie sich
frühzeitig entscheiden, wie Sie den Kontakt zu
Praxisvertretern gestalten wollen und welchen Einfluß
diese Praxispartner auf die inhaltliche Projektentwicklung
haben sollen. Aussichtsreich sind Kooperation mit Personen
aus Institutionen, Unternehmen oder Verwaltungsabteilungen,
die ihre Eigeninteressen im Zusammenhang mit der
Forschungskooperation selbst klar definieren können und
sie auch offen auf den Tisch legen.
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Kontakt- |
Achtung vor verdeckten Erwartungen. Übernehmen Sie keine Anwaltschaften für Praxispartner, die sich in akuten Konfliktsituationen befinden und die über ein Kooperationsprojekt mit Wissenschaftlern ohne offiziellen Auftrag eine gutachterliche Unterstützung für ihre Verhandlungsposition suchen. Falls Sie es aus fachlichen Gründen dennoch tun möchten, dann thematisieren Sie die unterschiedlichen Interessenlagen im Praxissystem sowie die Position der Forschungskooperation und grenzen Sie die Verantwortlichkeiten des Projektteams schriftlich auf jene Aufgaben ein, die dem Vorankommen Ihres Forschungsvorhabens dienen. |
Hidden Agendas |
Vorsicht ist geboten, wenn Sie und Ihr Team in der Wahrnehmung Ihrer Praxispartner zu Gratislieferanten von Leistungen werden, die sonst als Aufträge am freien Markt vergeben werden. Nicht nur deshalb, weil oft als wertlos eingestuft wird, was gratis ist. Problematisch kann es für Sie vor allem werden, wenn sich Praxispartner zunehmend als Auftraggeber gebärden und wechselnde - immer neue - Ansprüche zu stellen beginnen. Sorgen Sie daher mit einer schriftlichen Kooperationsvereinbarung dafür, dass zwar Flexibilität möglich ist, dass sich diese Flexibilität aber innerhalb eines klar abgesteckten Rahmens bewegt. |
Rollenkonfusion |
Wenn Sie beabsichtigen, eine Forschungsfrage transdisziplinär zu bearbeiten, wenn Sie also vorhaben, gemeinsam mit Praktikern im Rahmen eines Pilotprojektes innovative Problemlösungen oder neu entwickelte Methoden auszutesten und die Erfahrungen dieser Praxistests in die wissenschaftliche Theoriebildung zurückzuführen, dann können Sie zwischen unterschiedlichen Kooperationsformen wählen.
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Kooperations- |
Sie können Experten und Expertinnen aus der Praxis in wissenschaftliche Arbeit einbeziehen als:
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Kooperations- |
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Vertrags- |
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Finanzierungs- |
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Verpflichtungen |
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Qualitäts- |
Wenn Forschungsprojekte sich über mehrere Jahre erstrecken, ergeben sich bisweilen gravierende Änderungen in den Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit mit Praxispartnern. Politische und gesetzlichen Konditionen können sich ändern, Verschiebungen von technologischen und wirtschaftlichen Einflußfaktoren oder institutionelle Umbrüche können das Projekt beeinflussen. Wenn Praxisvertreter als Kooperationspartner in Ihr Projekt eingebunden sind, so wirken sich solche veränderten Rahmenbedingungen besonders unmittelbar auf die Projektarbeit aus.
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Rahmen- |
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Kontaktpflege |
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Ergebnis- |
Publish or perish. Wissenschaftlicher Qualitätssicherung ist auch für fächerübergreifende umsetzungsorientierte Forschungsteams nötig, die mit Praktikern zusammenarbeiten und die ihre Ergebnisse in Pilotvorhaben umsetzen will. Die Publikationsverpflichtung ist eine allerdings eine harte Vorgabe weil geeignete Fachzeitschriften rar sind und in der Evaluationspraxis niedriger eingestuft werden als die hochspezialisierten disziplinenzugeordneten Medien. Die dort veröffentlichten Beiträge werden von arrivierten Spitzenforschern und -ForscherInnen selektiert. Es ist schwierig, den Innovationsgehalt interdisziplinärer oder transdisziplinärer Erkenntnisse in diesen Selektionsverfahren nach den Qualitätskriterien nur einer der beteiligten Fachrichtungen zu beurteilen. Aus einzelfachlicher Perspektive werden interdisziplinär gewonnene Ergebnisse häufig als trivial oder zumindest als nicht innovativ kritisiert. Um so wichtiger ist es, den spezifischen Mehrwert der interdisziplinären Zusammenarbeit laufend zu thematisieren und zu dokumentieren, um dann später - in der Publikationsphase darauf Bezug nehmen und ihn offenlegen zu können. |
Publikationen |
In zunehmendem Maße werden heute neben Publikationen auch nachweisbare Umsetzungserfolge als zweite Qualitätsdimension anwendungsorientierter Forschung bedeutsam. Auf dieser Ebene sind es nicht Veröffentlichungen die zählen sondern Beratungsleistungen, Öffentlichkeitsarbeit, Lehrpläne, Software, Networking, Handbücher, Machbarkeitsuntersuchungen und Pilotvorhaben aller Art.
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Ergebnis- |
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Wollmilch- |
In interdisziplinären Projekten
sollte fachübergreifend überlegt werden, welche
Ziele mit den gemeinsamen Forschungsprodukten erreicht und
wie diese entwickelt werden sollen. Es kann aber sehr
sinnvoll sein, das eigentliche Produktdesign später an
ein Teilteam zu delegieren um Ressourcen zu sparen und um
eine adressatenspezifische Ausrichtung zu fördern. Eine
solche Arbeitsteilung sollte in der Projektkonzeption nicht
durch zwanghaft für jede Art von Arbeitsphase
vorgeschriebene Interdisziplinarität verunmöglicht
werden. Produktideen
Lehre
Die
Wissenschaft soll sich in den Dienst gesellschaftlicher
Bedürfnisse stellen, sich aber nicht von politischen
oder wirtschaftlichen Interessen dirigieren und vereinnahmen
lassen. Das ist eine schwierige Gratwanderung. Um sie
bewältigen zu können wird forschungspolitisch
zwischen Antragsforschung und Auftragsforschung
unterschieden. Treffen auch Sie diese Entscheidung
bewußt wenn Sie eine Projektidee realisieren wollen,
sonst geraten sie zwischen die Räder unterschiedlicher
Qualitätserfordernisse. Ver-
einnahmungs-
gefahr
In der Startphase eines Projektes
konzentriert sich alle Aufmerksamkeit auf organisatorische
und vertragliche Fragen, auf Teambildung, Zeitplanung sowie
erste inhaltliche und methodische Diskussionen. Die
Befassung mit den Produkten scheint in dieser Phase vielen
verfrüht und sie fällt oft schwer, weil andere
Dringlichkeiten im Vordergrund stehen. Produkt-
erstellung
Zielkonkurrenzen
und Kapazitätskonflikte zwischen Forschungs- und
Praxisinteressen bzw. unterschiedlichen Erfolgskriterien in
ihrem Projekt äußern sich konflikthaft in
späteren Projektphasen wenn sie diese nicht rechtzeitig
erkennen und thematisieren. Die Spannung zwischen den beiden
Zielsetzungen wird dadurch nicht aufgehoben aber es kann
geordnet verhandelt werden was sich sonst
möglicherweise eruptiv entlädt. Zielkonflikte
Auch
während Sie noch mit Erhebungs- und Analysearbeiten
beschäftigt sind lassen sich oft Zwischenergebnisse in
Produkte verwandeln. Dies können Fachartikel über
Ausgangsthesen Ihres Projektes oder zum Beispiel
Dokumentationen von Kartierungsdaten für
Planungsabteilungen sein. Für deren Arbeit sind
bisweilen auch solche Rohdaten nützlich als
argumentativer Rückhalt in fachlichen Entscheidungen.
Suchen Sie nach Gelegenheiten für die Weitergabe von
Zwischenprodukten Ihrer Forschung. Es ist dies die beste
Möglichkeit, sich rechtzeitig ein qualifiziertes
Feedback künftiger Anwender zu holen - auch dann, und
gerade dann - wenn diese Rückmeldungen kritische
Anmerkungen beinhalten Zwischen-
produkte
Ressourcenplanung und -controlling ist
eine Aufgabe, die vielen Wissenschaftern un
Wissenschafterinnen schwer fällt. Der Vergleich von
Soll und Ist, die Entscheidung, spannende Forschungsphasen
abzubrechen, weil die dafür geplanten Zeitressourcen
aufgebraucht sind, das Aufdecken des Ausmaßes, in
welchem die tatsächlich aufgewendete Zeit das
ursprünglich vorgesehene Maß überschritten
hat - können unangenehm sein Dort, wo
Qualifizierungsarbeiten im Spiel sind, wo Lebensplanungen
vom wissenschaftlichen Niveau einer Dissertation oder
Habilitation abhängen, ist es schwierig bis
unmöglich, den persönlichen Einsatz streng an den
vorgegebenen finanziellen Ressourcen
auszurichten. Qualifizierungs-
arbeiten
Speziell für
transdisziplinäre Teams gilt, daß zu klären
ist, welche Rolle die Praxispartner spielen. Sind sie auch
finanziell beteiligt? In welcher Form? Sollen sie auch
(finanzielle) Ressourcen erhalten, das heißt sollen
Praxisvertreter reguläre Mitglieder des Projektteams
werden? Beispielsweise könnte es sinnvoll sein,
daß der Geldgeber für ein
Kommunalforschungsvorhaben eine Stelle für einen
Verwaltungsangestellten finanziert, der als Praxispartner
vor Ort in einer Kommunalverwaltung für das Projekt
aktiv ist. Umgekehrt kann sich aber auch der Fall ergeben,
daß Praxispartner sich aktiv mit eigenen Ressourcen
einbringen und damit in der Rolle eines Geldgebers
sschlüpfen. Ressourcen der
Praxispartner
Oft läßt sich zu
Projektbeginn auch für erfahrene Wissenschafter und
Wissenschafterinnen nicht korrekt einschätzen, wieviel
Aufwand nötig sein wird, um bestimmte Ergebnisse zu
erhalten. Im allgemeinen gestatten es Förderbedingungen
und Beauftragungsrichtlinien nicht, Pufferbudgets ohne
entsprechende Leistungsverpflichtungen in die Kalkulationen
aufzunehmen. Und nicht zuletzt sorgt der Konkurrenzdruck,
der Wettbewerb um knappe Forschungsgelder dafür, dass
ein Maximum an Forschungsleistung für die beantragten
Gelder in Aussicht gestellt wird und dass nur sehr kleine
bis gar keine Sicherheitsspielräume einkalkuliert
werden. Wir haben daher , für diese
schwierige Aufgabe der Ressourcenplanung, sowie für die
Überwachung und Nachkalkulation des
Ressourcenverbrauches eine Auswahl von Tipps
zusammengestellt welche diese spezifischen Hintergründe
berücksichtigen. Es sind nur wenige - aber solide und
wirkungsvolle Techniken, die Ihnen helfen werden einen guten
Überblick über Ihr Projekt zu behalten und
vermeidbaren Teamkonflikten vorzubeugen. Pufferbudgets
Überall dort, wo in einem
Forschungsteam VertreterInnen unterschiedlicher
Institutionen zusammenarbeiten, treffen nicht nur
verschiedenartige Denkkulturen und Kommunikationsstile
aufeinander sondern auch unterschiedliche
Verrechnungslogiken und Ressourcenverfügbarkeiten.
Studentische Arbeitskraft zum Beispiel ist für
Universitäten nahezu gratis. Private
Forschungsinstitutionen oder Planungsbüros die in
transdisziplinären Projekten mitwirken ist können
nicht auf solche Reserven zurückgreifen. Ebensolches
gilt für die unentgeltliche Verfügbarkeit von
Arbeits- und Besprechungsräumlichkeiten, die Benutzung
von laufend modernisierten und gewarteten EDV-Anlagen,
Anschaffung und Update der verwendeten Software oder die
Nutzung von Bibliotheksdiensten und von
Sekretariatsleistungen. Die einzige (korrekte) Lösung
für dieses Problem besteht darin, in solcherart
gemischten Teams mit unterschiedlichen Stundensätzen zu
kalkulieren. Trotz anfänglicher Einsicht in diese
Notwendigkeit, können aber im Verlauf des Projektes die
unterschiedlichen Finanzierungszwänge wieder in
Vergessenheit geraten und die verschieden hohen
Stundensätze bzw. die daraus resultierende
Ungleichverteilung der Projektumsätze (bei evt.
gleichverteilten Leistungsbeiträgen) zu Konflikten im
Projektteam führen. In transdisziplinären
Forschungskooperationen mit Verwaltungen können
Probleme aus der Einführung der
Kosten-Leistungsrechnung entstehen. Zum Beispiel kann die
Bereitstellung von Daten unvorhergesehene Kosten
verursachen. Wie schon gesagt, ist je nach
Marktabhängigkeit einer Forschungseinrichtung die Art
der Kostenkalkulation verschieden. Während
Universitäten eine staatlich finanzierte
Grundausstattung aufweisen, haben andere öffentlich
finanzierte Einrichtungen oftmals nur eine Teilabdeckung
laufender Kosten und freie Institute müssen diese
Kosten voll in Ihre Projekte einrechnen. De facto
ändert die Unterschiedlichkeit der institutionellen
Finanzierungsbasis nichts an den - in einem gemeinsamen
Projekt - benötigten Ressourcen, sehr wohl aber an den
jeweils verrechneten Kostensätzen und
Kalkulationslogiken. Verrechnungs-
logiken
Welche Ressourcen sollten Sie für
die einzelnen Aufgabenpakete vorsehen?
Je nach Projektstruktur sind hier vom
Geldgeber unterschiedliche Regelungen gegeben, an die Sie
sich zu halten haben. Eine gängige Vorgehensweise ist
es, die Mittel zentral bewirtschaftet werden, es gibt aber
auch - je nach Förderbestimmungen - andere
Modelle. Eine dezentrale Verwaltung der
Ressourcen birgt die Gefahr, daß die Transparenz der
Kostenkontrolle verloren geht. Es kann dann nicht
korrigierend eingegriffen werden, wenn einem Teilprojekt die
Mittel für wichtige unvorhergesehene Arbeitsschritte
ausgehen während vielleicht gleichzeitig in einem
anderen Teilprojekt zu wenig für die zugeteilten Mittel
geleistet wird. Aber auch eine zentrale Verwaltung der
Mittel birgt Gefahren. Die Teilteams können sich
benachteiligt sehen, wenn die Information über die
Mittelverteilung nicht zureichend erfolgt und dieselbe nicht
sorgsam abgestimmt wird. Ressourcen-
verwaltung
Nicht alle Antragsrichtlinien sehen
die Abgeltung von Overheadkosten vor. Dort, wo die
Mitwirkung privater oder halböffentlicher
Forschungseinrichtungen oder Ingenieurbüros aber aus
inhaltlich-programmatischen Gründen dennoch
ausdrücklich erwünscht ist, können in der
Regel gemeinsam mit den Fördergebern entsprechende
Antragskonstruktionen gefunden werden, welche diese Kosten
dennoch berücksichtigen. Gleiches gilt für den
Einbezug anderer Praxispartner in Ihr Projekt. Overhead Wenn möglich vermeiden Sie
Zusatzakquisitionen, die sich noch in die Startphase eines
Projektes hineinziehen, sie belasten ein Forschungsvorhaben
sehr. Die Detailplanung der ersten Arbeitspakete und die
Erhebungsarbeiten müssen dann schon begonnen werden
ohne noch die Wünsche der zusätzlichen
Auftraggeber und die daraus resultierenden zusätzlichen
Arbeitspakete und Terminverpflichtungen zu kennen. Eine
realistische Kapazitätsplanung wird sehr erschwert, und
die Projektziele spalten sich in unkontrollierbarer Weise
auf. Versuchen Sie in diesem Fall lieber den Projektbeginn
hinauszuschieben, bis alle Teilbeauftragungen erfolgt
sind. Zusatz-
akquisitionen
Budget-
kürzungen
Mittel-
aufstockungen
Nach der Grobkonzeption in der
Beantragungsphase eines Projektes geht es nun darum, die
einzelnen Arbeitspakete mit detaillierten Arbeitsschritten
zu füllen und untereinander abzugrenzen. Die
benötigten Kapazitäten müssen von allen
Teammitglieder in ihrer Arbeitsplanung reserviert werden und
es ist zum Beispiel auch die Frage zu klären, wann und
in welchem Ausmaß eine Nutzung von vorhandenen
Sekretariaten oder Besprechungsräumlichkeiten für
Projekterfordernisse garantiert werden kann. Zur Verteilung von Ressourcen
gehört auch die Kalkulation von Reisekosten für
Treffen sowie die Mittelplanung für Arbeitstreffen,
Präsentationsveranstaltungen und
Publikationen. Detailplanung
Das Ziel guter Arbeits- und
Budgetplanung besteht darin, ein Projekt unter Kontrolle zu
halten und die Forschungsarbeiten nach Plan abzuwickeln.
´Muddling through´ ist unerwünscht. Dennoch
wird - und muß - es Phase des Kontrollverlustes geben,
in denen Ziel- und Methodenanpassungen vorzunehmen sind,
Erhebungskonzepte umgeworfen werden müssen,
Änderungen von Theoriezugängen sinnvoll sind und
sich das Team durch Phasen unklarer Dateninterpretationen
oder akuter Fachkonflikte durchlavieren muß. Diese
Probleme treten fast zwingend in interdisziplinären und
transdisziplinären Forschungsprojekten auf. Lassen sie
sich dadurch nicht verunsichern und beobachten Sie
sorgfältig, wo und warum sich Ihre urprüngliche
Ressourcenplanung nicht durchhalten
läßt. Kontrollverlust
Werden die Ressourcen
planmäßig eingesetzt? Es ist wichtig, den
Überblick über den laufenden Ressourcenverbrauch
zu bewahren um steuernd eingreifen zu können wenn ein
Projekt ´aus dem Ruder läuft´. Während
intrainstitutionell Zeiterfassung und Projektcontrolling
sich auch in der Forschung schon weitgehend etabliert haben,
ist eine institutionenübergreifende Beobachtung des
Ressourcenverbrauches in interdisziplinären und
transdisziplinären Projekten unüblich. Controlling