Presse-Aussendung vom 17.12.2003

Großbaustelle Wien-Europa Mitte: Verkehrsbelastung ist vorprogrammiert

Weichen für ein Baulogistikzentrum müssen jetzt gestellt werden

(Wien, 17.12. 2003) In etwa zwei Jahren beginnt der Bau des neuen Hauptbahnhofes "Wien - Europa Mitte". "Durch die Großbaustelle ist mit einer Verschärfung der ohnehin gigantischen Verkehrsbelastung auf Gürtel und Südosttangente zu rechnen. Schon jetzt in der Planungsphase muss daher sichergestellt werden, dass der Baustellenverkehr hauptsächlich umweltfreundlich über die Schiene erfolgt", so Robert Lechner, Planungsexperte des Österreichischen Ökologie-Instituts. Passiert dies nicht, ist alleine in der etwa zweijährigen Aushubphase mit zusätzlichen 270.000 Lkw-Fahrten und 12.000 Tonnen C02-Emissionen zu rechnen. Zu erwarten sind dadurch starke Beeinträchtigungen des Verkehrsablaufes in ganz Wien, aber auch in wiennahen Teilen Niederösterreichs. Die Überlegungen für eine umweltfreundliche Baulogistik gehen von der Projektgruppe "Rumba - Richtlinien für eine umweltschonende Baustellenabwicklung" aus. Rumba ist ein EU-finanziertes Projekt unter der Leitung der Stadt Wien, an dem unter anderem das Österreichische Ökologie-Institut und das Planungsbüro Rosinak & Partner mitarbeiten. Rumba zielt auf die Optimierung des Baustellenbetriebs aus Gesichtspunkten der Umwelt ab: vom Baustellenverkehr über die Sortierung von Baustellenabfällen direkt auf der Baustelle bis hin zu Fragen der Organisation von Baustellen.

Einen konkreten Vorschlag für ein Baulogistikzentrum auf der Großbaustelle "Bahnhof Wien-Europa Mitte" hat bereits die Rail Cargo Austria als führendes Dienstleistungsunternehmen für Transport und Logistik erstellt."Dieser Vorschlag wird nun hinsichtlich seiner gesamtwirtschaftlichen Bedeutung im Rahmen der Machbarkeitsstudie "Baustellenlogistikzentren im urbanen Umfeld" noch weiter konkretisiert. Baustellenlogistik über die Schiene am Bahnhof "Wien - Europa Mitte" ist nicht nur wirtschaftlich sondern auch umweltfreundlicher. Und auch der Schutz der Anrainer vor Lärm, Staub- und Lichtbelastung ist in unserem Konzept beinhaltet." - erläutert Johann Narrenhofer von der Rail Cargo Austria.

"Damit die absehbare Verkehrsproblematik durch den Baustellenbetrieb entschärft wird, müssen die genannten Überlegungen im Rahmen der Detailplanung für den neuen Bahnhof und des dabei auszuarbeitenden Stadtentwicklungsgebietes berücksichtigt werden", meint dazu Senatsrat DI Ralf Lhotzky von der Stadtbaudirektion- Projektleitstelle der Stadt Wien als Projektleiter von "Rumba". "Wenn die Notwendigkeit für eine umweltfreundliche Ver- und Entsorgung der Baustelle von allen am Entscheidungsprozess Beteiligten rechtzeitig erkannt und berücksichtigt wird, dann können wir damit einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der vorhersehbaren Probleme leisten. Und das muss jetzt passieren. In zwei Jahren ist es zu spät."

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